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Heilbronn/Weinheim: Rauschgiftermittler stellen Betäubungsmittel im Wert von einer halben Million Euro sicher - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Heilbronn und des Polizeipräsidiums Heilbronn

Kurzbeschreibung: Rauschgift im Wert von einer halben Mio. Euro beschlagnahmt.

Datum: 09.07.2019

Bereits Anfang des Jahres 2019 bekamen die Ermittler Hinweise, wonach mehrere Personen in großem Umfang überwiegend mit synthetischen Drogen im Stadt- und Landkreis Heilbronn Handel treiben sollen. Als Hauptverdächtiger konnte ein im hessischen Odenwaldgebiet lebender 44-jähriger britischer Staatsangehöriger ermittelt werden.
Wie sich herausstellte, hielt dieser sich überwiegend im Stadtgebiet Heilbronn auf. Durch umfangreiche verdeckte polizeiliche Maßnahmen gelang es den Ermittlern, dessen Lieferanten, einen im Rhein-Neckar-Kreis wohnhaften 29-jährigen Deutschen zu identifizieren. Die Beschaffungswege der vorwiegend synthetischen Drogen konnten unter anderem durch den Einsatz eines verdeckten Ermittlers des Landeskriminalamts verifiziert werden. Hierdurch konnte auch der mutmaßliche Lieferant ermittelt werden. Sowohl er als auch der 44-Jährige konnten bei der Abwicklung eines größeren Rauschgiftgeschäftes in Weinheim, welches am 23. Mai im Umfeld eines dortigen Lebensmittelmarkts stattfand, beobachtet werden. Während dieser Rauschgiftübergabe wurden die Beteiligten durch eine Spezialeinheit der Polizei vorläufig festgenommen. Im Rucksack des Briten konnten

-    circa 1 Kilogramm Amphetamingemisch 
-    circa 100 Gramm Haschisch
-    circa 100 Ecstasy-Tabletten 
-    circa 10 Gramm Kokaingemisch,

aufgefunden werden. In einer Sporttasche befanden sich 10 Kilogramm Amphetamingemisch. Da durch die Observationsmaßnahmen bekannt war, wo der Lieferant das Rauschgift im Vorfeld der Übergabe geholt hatte, wurde durch die zuständige Staatsanwaltschaft Mannheim die Durchsuchung dieses Gebäudes angeordnet. Im Hinterhof dieses Gebäudes befand sich ein von dem 29-Jährigen angemieteter Lagerraum.

In diesem Raum wurden

-  circa 23 Kilogramm Marihuana 
-  circa 6 Kilogramm Haschisch -    
-  circa 500 Gramm Kokaingemisch 
-  circa 850 Gramm MDMA 
-  circa 7.300 Ecstasy-Tabletten,

mehrere Liter Amphetaminöl sowie mehrere Liter einer Säure und sonstige Gegenstände aufgefunden, die zur Herstellung von Amphetamingemisch benötigt werden. Offenbar handelte es sich bei dem Lagerraum nicht nur um einen Rauschgiftbunker, sondern auch um ein sogenanntes Drogenlabor.

Bei weiteren Durchsuchungsmaßnahmen in einer Garage in Bensheim, Kreis Bergstraße, die ebenfalls dem 29-Jährigen gehörte, wurden

-   circa 1750 Gramm MDMA
-   circa 3.000 Ecstasy Tabletten 
-   circa 700 Gramm Marihuana 
-   circa 600 Gramm Haschisch

aufgefunden. Im Zuge der vorangegangenen Observationsmaßnamen stellten die Beamten einen in Heppenheim auf einem öffentlichen Parkplatz abgestellten Renault Twingo fest. Diesen hatte der 29-Jährige im Vorfeld mehrfach in Gebrauch. Zudem gab es Hinweise, dass die Tätergruppierung über ein professionelles Schmuggler- respektive Bunkerfahrzeug verfügte. Wie sich herausstellte, handelte es sich bei diesem Renault um das Bunkerfahrzeug. Das eigentliche Versteck war mit einer elektronischen Verriegelung versehen. Diese Sicherung konnte nur durch eine ganz spezielle Vorgehensweise im Fahrzeug überwunden werden. Das Versteck selbst befand sich unter dem Beifahrersitz und beinhaltete weitere

-  circa 620 Gramm Marihuana 
-  circa 800 Gramm Amphetamingemisch 
-  circa 20 Gramm Haschisch.

Der Straßenverkaufswert der sichergestellten Betäubungsmittel liegt bei circa einer halben Million Euro. Beide Personen, sowohl der 44-jährige Brite als auch der 29-jährige Deutsche, wurden auf Antrag der Staatsanwaltschaften Heilbronn und Mannheim am 24. Mai den zuständigen Haftrichtern bei den Amtsgerichten Heilbronn und Mannheim vorgeführt. Die Haftbefehle wurden erlassen. Beide befinden sich seither in Untersuchungshaft.

Im Stadt- und Landkreis Heilbronn verfügte das Duo über einen großen Abnehmerkreis. In Bad Rappenau wurde am 18. Juni im Zuge der Folgeermittlungen ein 31-jähriger Deutscher festgenommen. Dieser steht im Verdacht, seit Oktober 2018 in mehreren Einzelfällen insgesamt mehrere Kilogramm Amphetamin und Marihuana über einen Mittelsmann von dem Briten erworben zu haben, um es selbst weiterzuverkaufen. In dessen Wohnung fanden die Ermittler Kleinmengen Amphetamine und Methamphetamine,  25 Gramm psilocybinhaltige Pilze, eine kleine Menge Haschisch, 140 Gramm Marihuana und circa 85 Ecstasy-Pillen. Der 31-Jährige wurde auf Antrag der Staatsanwaltschaft Heilbronn am 19. Juni einem Haftrichter vorgeführt und sitzt ebenfalls in Untersuchungshaft.

Ein 31-jähriger Spanier aus dem westlichen Landkreis Heilbronn sitzt nun, genau wie eine 22-jährige Deutsche aus Neckarsulm, ebenfalls in Untersuchungshaft. Beide wurden am 24. Juni in Neckarsulm festgenommen, nachdem sie gemeinsam die dortige Wohnung der 22-Jährigen verlassen hatten. Beiden wird ebenfalls der schwunghafte Handel mit Marihuana und Amphetamin im Kilogrammbereich vorgeworfen. Ihre Betäubungsmittel bezogen sie ebenfalls von dem 44-jährigen Briten.

Der Lebensgefährte der 22-Jährigen, ein 27-Jähriger Deutscher, belieferte in vielen Einzelfällen den oben genannten 31-Jährigen aus Bad Rappenau mit Betäubungsmitteln, die er zuvor von dem 44-jährigen Briten erhalten hatte. Gegen ihn wurde ein Haftbefehl erwirkt.

Insgesamt wurden im Verfahrenskomplex mittlerweile sechs Haftbefehle beantragt. Der Arbeitsbereich Rauschgift bearbeitet bis dato über 30 Ermittlungsverfahren. Es ist damit zu rechnen, dass aufgrund der umfangreichen Auswerte- und Ermittlungsarbeit eine Vielzahl an weiteren Verfahren hinzukommen wird. Insbesondere im Stadt- und Landkreis Heilbronn verfügten die Festgenommenen über einen großen Kundenstamm.
Amphetamine gelten als synthetische Drogen und werden als aufputschendes Mittel verwendet. Insbesondere wegen des geringen Straßenverkaufspreises werden die Drogen, ähnlich wie die ebenfalls synthetisch hergestellten MDMA-haltigen Ecstasy-Tabletten, oftmals von jungen Menschen konsumiert. Der Konsum gilt als sehr gefährlich, da der Endkonsument regelmäßig nicht weiß, welche chemischen Substanzen er letztendlich konsumiert und wer diese auf welche Weise hergestellt hat. Die Kombination mit dem Konsum von Marihuana ist in diesen Kreisen keine Seltenheit, um der aufputschenden Wirkung des Amphetamins dämpfend entgegenzuwirken.

 

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