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Heilbronn: Mutmaßlicher Enkeltrick-Betrüger in Haft - Gemeinsame Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft und der Polizeidirektion Heilbronn

Datum: 05.07.2012

Kurzbeschreibung: Einen mutmaßlichen „Enkeltrickbetrüger“ konnte die Heilbronner Kriminalpolizei am Dienstagabend festnehmen.

Einen mutmaßlichen „Enkeltrickbetrüger“ konnte die Heilbronner Kriminalpolizei am Dienstagabend festnehmen. Bereits am Vormittag wollte eine 87-Jährige von ihrem Konto bei der Kreissparkasse Heilbronn 15.000 Euro abheben. Die Angestellten waren jedoch misstrauisch und wiesen ihre Kundin darauf hin, dass sie offensichtlich betrogen werden soll. Die danach alarmierte Kriminalpolizei stellte fest, dass die Seniorin einen Anruf ihres angeblichen Neffen erhalten hatte, der in Mannheim eine Immobilie erwerben wolle. Hierzu brauche er aber schnell Geld. Die Heilbronnerin wartete zuhause auf einen weiteren Anruf ihres „Neffen“, der auch prompt kam. Als sie sagte, dass sie bei ihrer Bank kein Geld bekommen habe, fragte er nach Schmuck, den man als „Sicherheit“ einsetzen könne. Obwohl sie erklärte keinen zu besitzen, kündigte der „Neffe“ trotzdem sein Kommen für 18 Uhr an, weil er inzwischen bereits einen Kredit aufgenommen habe und nun teure Zinsen bezahlen müsse. Die Kripo konnte am Abend dann im Bereich der Wohnung der Frau einen 30-jährigen Deutschen aus Mannheim festnehmen. Der seit Jahren polizeibekannte Mann stritt eine Tatbeteiligung ab. Er wurde am Mittwoch dem Haftrichter vorgeführt, der auf Antrag der Staatsanwaltschaft Haftbefehl erließ. Die Ermittler gehen davon aus, dass es noch mindestens einen Mittäter gibt, der vermutlich die Anrufe durchgeführt hat.

Am Tattag erhielt eine Böckingerin einen gleich gelagerten Anruf. Als der Anrufer merkte, dass er nicht das geplante Opfer, sondern die Enkelin am Telefon hatte, legte er ohne eine Geldforderung auszusprechen auf. Die Ermittler gehen davon aus, dass es noch mehr Anrufe im Stadt- oder Landkreis Heilbronn gegeben hat und bittet auch alle Angerufenen, die eine Forderung des Unbekannten abgelehnt haben, sich bei der Kriminalpolizei unter der Telefonnummer 07131 104-4444 zu melden.

Staatsanwaltschaft und Polizei heben ausdrücklich das umsichtige Vorgehen der Bankangestellten hervor, durch das die Geldübergabe und damit ein herber Verlust für die Kundin verhindert wurde. Rudolf Eyer, Leiter der Kriminalprävention der Polizeidirektion Heilbronn, versucht zusammen mit seinen Mitarbeitern seit geraumer Zeit die Mitarbeiter aller Banken zu sensibilisieren und hofft nun auf eine „Signalwirkung“. Diese Enkeltrickmasche gibt es schon seit vielen Jahren. In diesem Jahr wurden bereits fast 20 Fälle im Unterland angezeigt. Allerdings, so Eyer, liege die Dunkelziffer höher. Viele misslungene Versuche werden der Polizei gar nicht gemeldet. Der Präventionsbeamte rät den Angehörigen von allein lebenden Senioren, diese auf die Gefahr aufmerksam zu machen. Angebliche Verwandte, die anrufen und aufgrund irgendeiner finanziellen Notlage Geld brauchen, sollten nicht unter der vom Anrufer angegebenen Handynummer, sondern unter der bekannten Telefonnummer zurückgerufen werden. Zum Enkeltrick gehört auch, dass der Verwandte immer verhindert ist und seinen besten Freund vorbei schickt, um das Geld abzuholen. Die Polizei rät deshalb, nie einem Fremden Geld auszuhändigen, auch wenn am Telefon ein Code-Wort vereinbart wurde. Nach einem solchen Anruf sollte umgehend die Polizei verständigt werden.

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